WAKEBOARDEN UND WASSSERSKIFAHREN IN BERLIN GROSSBEEREN: ADRENALIN PUR

Das Wasser glitzert in der Sonne, darüber dreht sich die Wasserskiseilbahn mit rund 30 Stundenkilometern. Am Startplatz ein Wakeboarder, der im Neoprenanzug auf seinem Brett steht, in der Hand den Haltegriff. Das Kabel hakt um, es geht los: Der Fahrer gleitet aufs Wasser
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Start geglückt – das ist beim Wakeboarden die halbe Miete“, sagt Karl Kabisch. Seit 2001 betreibt er die Wakeboard- und Wassserskianlage in Großbeeren. Die Anlage hat er damals eigens bauen lassen, um optimale Bedingungen zu schaffen. Ein künstlicher See mit einer breiten Mittelinsel, 1,80 Meter tief. Rundum zieht sich eine Kabelbahn entlang – eine Runde hat 800 Meter. Das Ganze sieht aus wie ein Skilift, erfunden in den 1960 er Jahren von einem Kieler Ingenieur. An den Seiten finden sich verschiedene Hindernisse, „obstacles“, wie man sie vom Skaten oder Snowboarden kennt, und die von den Wakeboardern für Tricks genutzt werden.
Start auf zwei Brettern: Körperspannung aufbauen und los geht es.
Start auf zwei Brettern: Körperspannung aufbauen und los geht es.
Über 70 Wasserskilifte, auch „Cable Parks“ genannt, gibt es in Deutschland – so viele wie sonst nirgendwo auf der Welt. Auch im Berliner Umland finden sich einige Wasserskilifte, die zum Wakeboarden oder zum klassischen Wasserski einladen. Für Einsteiger empfiehlt sich eine Anfängerstunde, in der die Grundlagen vermittelt werden – in Großbeeren etwa werden diese Kurse jedes Wochenende vor Start des offiziellen Betriebs angeboten.

Zur Anlage in Großbeeren kommen neben den Boardern aber auch Wasserski- Begeisterte. Die Herausforderung dabei: In der Mitte der Bahn bleiben, nicht aus dem Lift herausfallen, Kurs halten. „Wasserskifahren ist ein ideales Ganzkörpertraining“, so Anlagenbetreiber Karl Kabisch. „Es werden quasi alle Muskeln beansprucht, vor allem an Rumpf und Oberschenkeln. Man baut schnell Kondition auf.“ Wer den Sportlern zuschaut, merkt schnell: Körperspannung ist das A und O. Wer von Anfang an stabil bleibt, dem gelingt der Start – und dem gelingt auch die erste Kurve nach 300 Metern.

Die Faszination: das Gleiten auf dem Wasser, die Geschwindigkeit, das Pendeln zwischen den Elementen Wasser und Luft. „Du stehst auf deinem Board, machst Tricks, fliegst durch die Luft – das ist Adrenalin pur“, so die16-jährige Alina. Vor einem Jahr hat sie mit dem Wakeboarden angefangen und verbringt seitdem fast jede freie Minute auf der Anlage in Großbeeren. Sie schwärmt aber nicht nur vom Sport an sich, sondern auch von der Gemeinschaft. „Es gibt viele in meinem Alter, wir sind wie eine kleine Familie. Wir unterstützen und pushen uns gegenseitig.“
                                  

WAKEBOARD & WASSERSKI IN GROSSBEEREN

Öffnungszeiten

Mai bis September täglich geöffnet, wochentags ab 15 Uhr, samstags ab 13, sonntags ab 12 Uhr

Eintritt Wasserskilift


20 € (1 Stunde) bis 39 € (Tageskarte) für Erwachsene, Jugendliche bis 16 Jahre ermäßigt
Anfängerstunde Wasserski: 27 €
Anfängerstunde Wakeboard: 35 €
Ausleihe von Neoprenanzügen, Helmen, Westen, Wasserski und Wakeboards Schülerferienkurse ab 99 €

www.wakeboarding-berlin.de
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Das bestätigt auch Madlen Redmann aus Genshagen, die ihren 15-jährigen Sohn Paul begleitet. „Er kommt fast jeden Tag zum Wakeboarden her, hat hier einen großen Freundeskreis, ist in Bewegung und an der frischen Luft.“ Die 30-jährige Michaela hat den Wasserskilift über einen Unisportkurs kennengelernt und kommt seitdem regelmäßig zum Wasserskifahren her. „Ich mache generell gern Wassersport – ich mag die Kombination aus Wasser und Sonne.“

Zu den Gästen gehören aber auch Touristen aus aller Welt, die von Berlin aus kommen und die Anlage für einen Ausflug ins Grüne nutzen. „Vom Bahnhof Südkreuz aus sind Sie mit dem Zug in zwölf Minuten hier“, sagt Karl Kabisch. Seine Mitarbeiter kommen aus verschiedenen Ländern, von der Slowakei bis Syrien, und sind auf internationale Gäste eingestellt. Und: Die Besucher müssen nicht zwingend ins Wasser. „Sie können auch einfach vorbeikommen, einen Kaffee auf der Sonnenterrasse trinken, Beach- oder Basketball spielen oder den Kinderspielplatz nutzen“, so Karl Kabisch. Für größere Feiern oder Firmenevents steht ein Festzelt bereit, das bis zu 500 Plätze bietet.

Nach Betriebsschluss, wenn die Besucher weg sind, dreht Kabisch dann auch selbst gern ein paar Runden auf dem Wasser. Als Student hatte er das klassische Wasserskifahren für sich entdeckt, später stieg er aufs Wakeboard um: „Für mich einfach die beste Art, den Kopf frei zu kriegen.“
Simone Dyllick-Brenzinger
FOTOS Wasserskilift Großbeeren

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