Sie laufen und laufen und laufen. Im Januar hatte sich die Checkpoint- Laufgruppe bei Schneeregen auf dem Tempelhofer Feld gegründet. Rund 60 Teilnehmer trotzten damals Wind und Wetter – und sind seitdem regelmäßig dabei. Was als Schnapsidee begann, hat sich als beliebter Lauftreff etabliert. Woche für Woche werden neue Strecken erkundet. Die Termine gibt es im Tagesspiegel, im Checkpoint- Newsletter und in der Facebook- Gruppe. Zwei Teilnehmer berichten hier von ihren Lauferfahrungen
„FRÜHER HÄTTE ICH ANGST GEHABT, DASS ICH ES GAR NICHT INS ZIEL SCHAFFE“
Eigentlich bin ich eher der Typ Sportmuffel und kämpfe oft mit Motivationsproblemen. Die ersten Runden mit der Laufgruppe waren deshalb wirklich anstrengend. Wenn man von null kommt, sind sechs Kilometer ganz schön viel. Oft musste ich nach vier Kilometern schon richtig kämpfen und das hat mich geärgert. Als der Profiläufer Jan Fitschen zu Besuch war, hat er mir aber Mut zugesprochen. Er hat mir klargemacht, dass ich als Anfängerin schon tolle Fortschritte gemacht habe. Und es stimmt! Inzwischen komme ich locker durch die ersten fünf Kilometer – das ist befriedigend und macht wirklich Spaß. Und es macht selbstbewusst: Vor Kurzem habe ich beim Firmenlauf in Potsdam teilgenommen. Früher hätte ich Angst gehabt, dass ich es gar nicht ins Ziel schaffe, und wäre wohl nicht an den Start gegangen. Aber jetzt weiß ich, was ich leisten kann. Irgendwann möchte ich auch mal zehn Kilometer laufen.
VALERIE BARSIG
ist Redakteurin, lebt seit einigen Jahren in Berlin und läuft mittlerweile regelmäßig.
VALERIE BARSIG
ist Redakteurin, lebt seit einigen Jahren in Berlin und läuft mittlerweile regelmäßig.
„IN DER CHECKPOINTLAUFGRUPPE BIN ICH WEGEN DER GEMEINSCHAFT“
Zum Laufen bin ich bereits mit zehn Jahren über meine Eltern gekommen. Je älter ich wurde, desto professioneller bin ich gelaufen. Einmal habe ich es sogar zu den Deutschen Meisterschaften im Crosslauf geschafft. Das war ein großes Erlebnis, auch wenn ich wenig Chancen hatte. Als ich meine Ausbildung zum Elektroinstallateur begonnen habe, musste ich mich gegen das professionelle Laufen entscheiden. Inzwischen versuche ich, zweimal die Woche zu trainieren. Sogar den Marathon habe ich geschafft. In der Checkpoint-Laufgruppe bin ich wegen der Gemeinschaft – ich treffe dort viele interessante Personen. Und nach so einer Runde ist es immer ein tolles Gefühl. Laufen ist für mich Freiheit.
MARCUS BLÄSING
ist freier Fotograf und lebt seit 2006 in Berlin. Er kommt gebürtig aus Aachen.
MARCUS BLÄSING
ist freier Fotograf und lebt seit 2006 in Berlin. Er kommt gebürtig aus Aachen.
DIE „CHECKPOINT“-
LAUFGRUPPE
trifft sich wöchentlich und rennt in zwei Gruppen auf wechselnden Strecken. Ort und Uhrzeit werden freitags im Tagesspiegel und im Checkpoint genannt. Infos und Bilder auch in der Facebook „Checkpoint“-Laufgruppe
Anmeldung Checkpoint mit Infos zum Lauftreff
hier
EIN COCKTAIL MIT KOCHSALZ & GLUKOSE
Wie trinke ich bei sportlichen Belastungen richtig? Arne Bensiek befragte zu diesem Thema den Sportwissenschaftler Dr. Wolfgang Feil
Herr Dr. Feil, wie viel Wasser sollte man beim Ausdauersport zu sich nehmen?
Idealerweise sollte man den Flüssigkeitsverlust ausgleichen, um keinen Leistungseinbruch zu erleben. In der Belastung verlieren wir durch Schwitzen pro Stunde je nach Intensität und Umgebungstemperatur zwischen 600 und 1500 Milliliter. Läufer können wegen der vertikalen mechanischen Belastung auf den Magen im Schnitt 600 Milliliter Flüssigkeit aufnehmen, Radfahrer etwa 800 Milliliter. Aber Sportler unterscheiden sich in dieser Fähigkeit zum Teil deutlich.
Was passiert, wenn man den Flüssigkeitsverlust nicht oder nicht ganz ausgleicht?
Dann bedienen sich die Muskeln zunächst aus den Glykogenspeichern, in denen Kohlenhydrate und Wasser gebunden sind. Sind diese ausgeschöpft, beginnen als erstes die Schleimhäute im Magen und Darm zu dehydrieren. Weil der Darm mit dem Gehirn verbunden ist, führt das zu einer mentalen Schwächephase.
Und zu Muskelkrämpfen?
Krämpfe entstehen durch fehlendes Natriumchlorid, das wir beim Schwitzen verlieren. Meist ist dieser Mangel eine Begleiterscheinung des Dehydrierens. Gerade bei längeren Ausdauereinheiten sollte man hochwertige Sportgetränke zu sich nehmen, die Kochsalz und Glukose enthalten. Das beschleunigt die Flüssigkeitsaufnahme im Darm um das Vierfache. Wasser allein ist dagegen nicht ratsam.
Gibt es gutes Wasser und schlechtes Wasser?
Ja. Wer Leitungswasser trinkt, sollte wegen der Rückstände von Arznei- und Pflanzenschutzmitteln besser einen Karbonfilter verwenden. Wer Mineralwasser trinkt, sollte Glasflaschen kaufen, weil PET-Flaschen nicht komplett gasdicht sind. Das heißt, dass etwa Benzoldämpfe an einer Tankstelle durch das PET ins Innere der Flasche gelangen können.
Idealerweise sollte man den Flüssigkeitsverlust ausgleichen, um keinen Leistungseinbruch zu erleben. In der Belastung verlieren wir durch Schwitzen pro Stunde je nach Intensität und Umgebungstemperatur zwischen 600 und 1500 Milliliter. Läufer können wegen der vertikalen mechanischen Belastung auf den Magen im Schnitt 600 Milliliter Flüssigkeit aufnehmen, Radfahrer etwa 800 Milliliter. Aber Sportler unterscheiden sich in dieser Fähigkeit zum Teil deutlich.
Was passiert, wenn man den Flüssigkeitsverlust nicht oder nicht ganz ausgleicht?
Dann bedienen sich die Muskeln zunächst aus den Glykogenspeichern, in denen Kohlenhydrate und Wasser gebunden sind. Sind diese ausgeschöpft, beginnen als erstes die Schleimhäute im Magen und Darm zu dehydrieren. Weil der Darm mit dem Gehirn verbunden ist, führt das zu einer mentalen Schwächephase.
Und zu Muskelkrämpfen?
Krämpfe entstehen durch fehlendes Natriumchlorid, das wir beim Schwitzen verlieren. Meist ist dieser Mangel eine Begleiterscheinung des Dehydrierens. Gerade bei längeren Ausdauereinheiten sollte man hochwertige Sportgetränke zu sich nehmen, die Kochsalz und Glukose enthalten. Das beschleunigt die Flüssigkeitsaufnahme im Darm um das Vierfache. Wasser allein ist dagegen nicht ratsam.
Gibt es gutes Wasser und schlechtes Wasser?
Ja. Wer Leitungswasser trinkt, sollte wegen der Rückstände von Arznei- und Pflanzenschutzmitteln besser einen Karbonfilter verwenden. Wer Mineralwasser trinkt, sollte Glasflaschen kaufen, weil PET-Flaschen nicht komplett gasdicht sind. Das heißt, dass etwa Benzoldämpfe an einer Tankstelle durch das PET ins Innere der Flasche gelangen können.
Arne Bensiek
Dr. Wolfgang Feil
Sportwissenschaftler und Ernährungsexperte
Sportwissenschaftler und Ernährungsexperte
FOTOS Florens Decken, photocase, pr